Viele können es nicht mehr hören und die Öko-Bio-Dingsbums-Bewegung und diejenigen die sich auf den Asphalt kleben, machen solche Themen nicht gerade sexy. Doch eine Befürchtung lässt zumindest mich nicht mehr los: PFAS ist das nächste große Ding... PFAS ist wie Mikroplastik auf Steroiden! Ihr denkt ich übertreibe?
Doch zunächst einmal: Was ist PFAS und was hat es in meiner Küche zu suchen?
PFAS oder auch sogenannte "Ewigkeitschemikalien" - oft auch PTFE (Teflon) oder PFOA, sind per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, eine Gruppe von über 10.000 verschiedenen, nicht in der Natur vorkommenden, synthetischen Chemikalien, die in der Industrie und in vielen Konsumentenprodukten verwendet werden. Sie sind bekannt für ihre fett- und wasserabweisenden Eigenschaften und ihre hohe Stabilität, was sie für eine Vielzahl von Anwendungen attraktiv macht. Solche Konsumentenprodukte, die fett- und wasserabweisende Eigenschaften sind, findet man u. a. in Textilien, Verpackungen und Küchenutensilien mit Antihaftbeschichtung.
Wieso sind PFAS mindestens kontrovers?
PFAS sind in der Umwelt kaum abbaubar, weshalb sie auch Ewigkeitschemikalien genannt werden, zudem können sie sich im Körper und in der Umwelt anreichern. Es gibt Bedenken hinsichtlich möglicher gesundheitlicher Auswirkungen, wie beispielsweise Auswirkungen auf das Immunsystem, die Entwicklung, und das Hormonsystem, sowie mögliche Risiken für die Fruchtbarkeit. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat einen Vorschlag für ein Verbot der Herstellung, Verwendung und des Inverkehrbringens von PFAS veröffentlicht. Es gibt laufende Diskussionen und Regulierungsprozesse, um den Einsatz von PFAS zu reduzieren und die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Bislang gibt es jedoch eine starke Chemie-Lobby, die belegen will, dass PFAS unbedenklich ist und die Kontroverse befeuert - der Verbraucher ist mal wieder auf sich allein gestellt und muss sich selber informieren und für sich entscheiden.
Ein geschichtlicher Abriss sowie eine besonders bekannte Story um das Thema findest du auch in diesem Bericht:
Welche Produkte sind aus PFAS hergestellt?
So ziemlich die meisten Produkte, die mit wasser- und fettabweisenden Eigenschaften bzw. einer Antihaftbeschichtung und Teflon (PTFE) werben, sollten genauer unter die Lupe genommen werden. Solche Produkte können sein:
- Pfannen, Töpfe, Bleche sowie sämtliche Back- und Kochutensilien mit Antihaftbeschichtung
- Backpapier, Muffinförmchen und Butterbrotpapier haben eine sehr dünne Schicht Antihaftbeschichtung
- alle schönen braunen, umweltfreundlich aussehenden To-Go-Verpackungen für Lebensmittel, sowie die, die nicht umweltfreundlich aussehen, d. h. Kaffeebecher, die Schale in der deine leckere Bowl drapiert ist, sowie die hübsche Folie an der Frischetheke, in die dein Lieblingskäse eingewickelt wird
- Lebensmittel, die mit Pestiziden behandelt wurden, da viele Pestizide PFAS enthalten
- Trinkwasser aus der Leitung - die Ewigkeitschemikalien werden von der Industrie nämlich ganz normal ins Grundwasser geleitet, salopp gesagt. Je nach örtlichen Wasserwerk, wird unser Trinkwasser nach PFAS untersucht. Die Ergebnisse können in aller Regel online nachgelesen werden.
Was kann man tun?
- Do your Research.
- Kaufe Wasser aus Glasflaschen, wenn möglich.
- Nach Möglichkeit konsumiere Bio-Lebensmittel oder regionales Obst- und Gemüse. Dies ist weniger pestizidbelastet.
- Wenn du dein Essen auswärts holst, setzt dich ins Restaurant und esse dein Essen von einem (echten) Teller mit Besteck - ist auch entspannter.
- Tausche deine beschädigten oder zerkratzten Teflon-Pfannen gegen Gusseisen, Emaile, Kupfer, Keramik oder Edelstahl aus.
- Pass auf bei Silikon als Alternative in der Küche - dies ist allerdings ein eigenes "Toxin"-Kapitel.
- Verzichte auf Backpapier: Putze deine Bleche, statt sie mit Backpapier auszulegen oder kaufe Backpapier ohne PFAS (sowas gibt es!)
- Sukzessiver Austausch deiner Kochutensilien: Grundsätzlich sollten Behältnisse und Küchenartikel für die Küche aus Stein, Glas, Holz oder Edelstahl sein, besonders wenn diese Utensilien erhitzt werden oder wenn mechanisch auf diese eingewirkt wird (z. B. Messer und Brett). Es ist möglich - meine Küche ist inzwischen zu 95% kunststofffrei!
Quellen und lesenswertes:




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